PROFILE
VEREIN ZUR FÖRDERUNG ZEITGENÖSSISCHER KUNSTFORMEN CON.FRONT.ART ist in Wien seit Anfang 2017 aktiv. Wir sind ein Verein von Bildenden KünstlerInnen, die in einem intensiven künstlerischen Austausch an Ideen, Projekten und Ausstellungen arbeiten. Seit zwei Jahren liegt unser Fokus auf gemeinsam erarbeiteten Künstlerbuchunikaten, die als eigenständige Kunstwerke die Verschränkung unseres künstlerischen Denkens und Handelns dokumentieren. Durch sie verbinden sich unsere vielfältigen und unterschiedlichen Positionen und Techniken, die wir in den Medien Malerei, Druckgrafik, Konzeptkunst, Multimedia, Video Art, Objekt, Urbaner Kunst, E-Music und Installation realisieren. Eine selbstkritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Schaffen zu führen, ist uns ebenso wichtig, wie einen inhaltlichen Diskurs überpolitische und soziokulturelle Fragen der Gegenwart zupflegen, der sich auch in unseren Projekten widerspiegelt. Impulse aus der zeitgenössischen Literatur, Philosophie und Soziologie bilden einen wichtigen Bestandteil unseres theoretischen Fundaments. Wir haben es uns weiters zum Ziel gemacht, spannende künstlerische Ansätze außerhalb des Vereins zu fördern und gemeinsame, grenzüberschreitende Projekte zu verwirklichen. Insbesondere mit den Nachbarländern Tschechien, Deutschland und Italien werden wir aufgrund unserer eigenen Biografien den künstlerischen Austausch ausbauen, einen interkulturellen Dialog führen und Kooperationen mit anderen Kunstvereinen suchen. Für neue Mitglieder, auch aus anderen Kunstbereichen, sind wir offen und freuen uns auf vielfältige Begegnungen. Anke Armandi 2021
CON.FRONT.ART ist ein heterogenes Ensemble von Schaffenden, geeint im Ansinnen, unterschiedliche Facetten des Seins zu synthetisieren. Es kommt etwas zu Sinnen, das man als Diversidentität der eigenen Existenz bezeichnen könnte, die Bestimmung der eigenen Identität durch den oder das andere, also durch Alterität. Diese Diversidentität ist der Kunst konsistent eingeschrieben, da ihr Wesen - wie Wahrnehmung und Bewusstsein im Übrigen auch - fundamental von Repräsentation bestimmt ist, davon, sich intentional auf etwas hin zu verhalten, sich etwas einzuverleiben, das sie selbst nicht ist. So ist auch der Begriff der Kunst ein permanent flottierender, transmutierender ohne letztgültige Fixierbarkeit. Gerade dieser Umstand (von Diversidentität und Repräsentation in Kunst und Kognition) indiziert, Wahrnehmung, Bewusstsein, ja, die soziale Konstruktion von Realität und Kunst zusammenzudenken, zusammenzuführen. Ein Labor für neue Entwürfe des Selbstverständnisses und der kritischen Weiterentwicklung der Realitätskonstruktion. Kunstgeschichte lässt sich auch verstehen als eine Geschichte der kognitiven Evolution, insbesondere der Aisthesis, der Veränderung der Wahrnehmung. Die Conditio Humana ist im Innersten bestimmt von der Reziprozität von Natur und Kultur. Hier kam und kommt der Kunst selbst mithin die Rolle zu, uns praktisch sinnfällig zu machen, wer wir sind und über welches Denk- und Ausdrucksspektrum wir verfügen, paradigmatische Sphäre der Selbstoffenbarung einerseits, andererseits Enthüllung neuer Wegmöglichkeiten zu sein. Gleich wie wird sich die Brauchbarkeit des Getanen darin offenbaren, welche Effekte es auf die Gesellschaft zeitigt. Der zentrale Impulsliegt darin mitzuwirken, eine soziale Evolution zu erreichen, die hinsichtlich der relevanten Parameter entscheidende Verbesserungen bringt. Johannes M. Zweimüller 2021